Durch kleine Risse im harten Zahnschmelz dringen
Kariesbakterien ein und wandern , zum für sie schmackhaften Zahnbein. Dort breiten
sie sich von außen unerkannt
aus. Die Kariesbakterien bilden Säure und lösen den
Zahn auf.
Oftmals hat der Patient in diesem Stadium Schmerzen beim Essen
von Süßigkeiten oder verstärkte Kalt-Warm-Empfindungen an den
Zähnen. In diesem Stadium helfen Vorsorgeuntersuchungen
beim Zahnarzt, der Zahn sollte nun gefüllt werden
bevor er weh tut, in diesem Fall bliebt der Zahnnerv
meist erhalten! Der Zahnarzt erkennt den versteckten Karies
durch Licht ,Röntgen oder Sondendiagnostik. Bleibt der Karies
unentdeckt wandern die Bakterien bis zum Nerv: Falls der Zahn
bereits ohne Reizauslöser permanent schmerzt, kann man davon
ausgehen, dass die Bakterien den Zahnnerv infiziert haben,
insbesondere dann, wenn man eine Nacht lang vor Schmerz nicht
schlafen konnte. |
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Anfangsstadium Karies: Diagnose mit Karieslicht möglich.
Behandlung unproblematisch. Beste Prognose. Typisch der Befall im
schwer zu reinigenden Interdental-Raum. (Reinigung nur mit Zahnseide
möglich).
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Fortgeschrittene Karies: Behandlung mit Risiko des Schmerzes
nach der Behandlung zu viel gebohrt - Nerv verletzt - zu wenig
gebohrt Kariesrückfall.
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Infektion und Entzündung des Zahnnervs. Tag und Nacht Schmerz Aufbissschmerz. Eine
Wurzelbehandlung ist jetzt unumgänglich
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Entfernung des Nervs mit dem canal-fin
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Um Schmerzfreiheit zu erlangen, muss der Zahn für einige Zeit offen bleiben,
in den Wurzelkanal eingedrehtes Desinfektionsmittel, bekämpft die verbliebenen Bakterien
und sorg für Heilung. Verstopfen Speisereste die vom Zahnarzt gebohrte Öffnung im Zahn, kommt es sogleich wieder
zu Schmerzen. Der Patient sollte versuchen die Öffnung durch Spülen oder Zahnstocher
wieder freizubekommen, damit die bakterienproduzierten "Gase" wieder entweichen
können und somit der Zahn wieder schmerzfrei wird. Erfolgt die Entfernung des
Nervs nicht rechtzeitig ,bleiben die Bakterien aktiv und
wandern über den Zahn hinaus in den Kieferknochen.
In diesem Stadium wird der Zahn gegen Druck empfindlich ,
da der Kaudruck auf die entzündete Knochenumgebung übertragen
wird. Wird auch dieser Zustand nicht behandelt, kommt es entweder zur
dicken
Backe oder zur chronischen Knochenvereiterung oder
Knochenzyste.
Der Zahnarzt empfiehlt nun je nach Sachlage
eine Extraktion oder eine chirurgische Entfernung des Eiters im Knochen die Wurzelspitzenresektion.
In wenigen Fällen kann man mit sehr viel Geduld (bis zu 10 Sitzungen) mittels
Medikamenten eine Ausheilung ohne chirurgischen Eingriff bewirken.
Erst nach Beschwerdefreiheit kann der Zahn eine Wurzelfüllung erhalten
und das "Loch" im Zahn provisorisch verschlossen werden. Die endgültige
Versorgung des Zahnes besteht meist aus einer Krone,
diese wird
vor allem auch deshalb empfohlen ,da wurzelgefüllte Zähne leichter
brechen und nach ca.1 Jahr eine unschöne dunkle tote Farbe
annehmen. Zuvor sollte jedoch mindestens 1-2 Monate abgewartet werden, ob der Zahn
beschwerdefrei bleibt und nicht doch gezogen werden muss.
Der Patient sollte wissen: Auf Grund der unterschiedlichen Anatomie (verkrümmte
Wurzeln etc.), die oft auch nicht röntgenologisch erkennbar sind, kann die
Wurzelbehandlung nicht in allen begonnen Fällen, erfolgreich abgeschlossen werden.
(Misserfolg laut Literatur :10-20%).
Im Mittelalter waren Zahninfektionen eine der Haupt - Todesursachen ,erst mit der
Erfindung von steriler Behandlungsweise, Antibiotika und Röntgen wurde die Krankheit
entschärft. |
Die beste
Behandlung bleibt die Prophylaxe Vorsorge. Täglich zweimal
Zähneputzen, Interdentalbürstchen, Zahnseide, regelmäßige
Vorsorgeuntersuchung verhindert fast immer ein Ausbrechen von
gefährlichem Kariesbefall und damit Schmerzen. Ein kleines Loch
zu behandeln tut meist noch nicht mal weh, da der Zahn in der
Schmelzschicht keine Nerven hat
Die moderne Wurzelbehandlung
umfasst Nickel-Titan-Feilen mit drehmomentregulierten Motoren
gegen Instrumentenbruch, elektronische Längenmessung,
Langzeit-provisorische Wurzelfüllungen mit provisorischen
Langzeit-Füllungen. Alles leider Dinge die nicht in der
Kassenleistung enthalten sind. So bleiben für den Patienten
Kosten von ca. 30-80 EUR (je nach Schwierigkeit ) pro Kanal.
Aus manchen spezialisierten Prominentenpraxen wurde mir schon
von Preisen bis zu 600 EUR pro Kanal berichtet. |
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